Schrauben und Nägel

Aus Dachdeckerwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Bezeichnungen an Schrauben und Nägeln

Schrauben naegel.jpg

Schrauben

Im Unterschied zu Nägeln haben Schrauben ein Gewinde, welches es ermöglicht lösbare Verbindungen zu schaffen. Je nach Verwendungszweck sind diese Gewinde unterschiedlich ausgeführt.

Gewinde

Schrauben mit metrischem Gewinde (Bild links) oder mit Zollgewinde können für Verbindungen mit der unterschiedlichsten Materialien eingesetzt werden. Entweder wird die Schraube durchgesteckt und über eine Mutter festgezogen (Verbindung Holz - Holz, Metall - Holz) oder oder es wird in ein Bauteil z. B. aus Metall ein Gewinde geschnitten, in das die Schraube eingedreht wird. Bei Holzverbindungen mit Schrauben dieser Art müssen Unterlegscheiben zur Druckverteilung eingesetzt werden.

Holzschrauben (Bild Mitte) haben ein groberes Gewinde und schneiden sich in die Holzfasern ein. Bei Schrauben mit großen Durchmessern muss vorgebohrt werden weil das Holz sonst aufreißt (z. B. 7mm vorbohren für 10mm Holzschraube). Bei Schrauben deren Kopf nicht im Holz versenkt wird, sind Unterlegscheiben zu verwenden.

SFS - Schrauben (Selbst furchende Schrauben) (Bild rechts) schneiden sich ihr Gewinde in harte Materialien wie z. Metalle selbst. Hierzu werden entweder Löcher gebohrt die zum Schraubendurchmesser passen (Herstellerangabe beachten!), oder die Schrauben haben eine Bohrspitze.


Metr Gewinde2.JPGHolzgewinde2.JPGSFS Gewinde2.JPG


Schrauben haben in den meisten Fällen ein Rechtsgewinde. Bei Rechtsdrehung zieht sich die Schraube fest und über eine Linksdrehung kann sie wieder gelöst werden. Schrauben und Muttern mit Linksgewinde haben eine umlaufende Kerbe um ihren Sechskantkopf (z. B. an der Überwurfmutter bei Verbindungen zur Propangasflasche oder bei den Muttern zur Befestigung von Kreissägeblättern)

Kopfformen

Schrauben gibt es in den unteschiedlichsten Formen und aus unterschiedlichen Materialien. Alle Kopfformen werden mit allen Gewinden, je nach Anwendungszweck, kombiniert.

Bei Schrauben unterscheidet man die Kopfformen

  • Senkkopf

Der Senkkopf ist die am meisten verwendete Kopfform bei Schrauben mit Holzgewinde. Wird eine solche Schraube in Holz eingedreht, verdängt der Senkkopf die Fasern und die Oberseite des Schraubenkopfes liegt auf einer Höhe mit dem zu befestigenden Bauteil. Soll der Kopf bündig in ein Metallteil eingelassen werden, muss das Bohrloch mit einem geeigneten Werzeug (z. B. Kegelsenker) an die Kopfform angepasst werden. Auch bei harten Hözern (Eiche, Bankirei) wird das Vorsenken der Löcher empfohlen.

  • Linsenkopf

Der Linsenkopf vereint eine gewölbte Oberfläche mit einem Senkkopf im unteren Teil. Durch die gewölbte Oberfläche wird die Verschraubung optisch betont. Im Dachdeckerhandwerk wird dieser Schraubenkopf bei der Spenglerschraube eingesetzt. Hier passt der gewöbte Kopf gut zur profilierten Unterlegscheibe und der Senkkopf dichtet die Gummischeibe zusätzlich ab.

  • Rundkopf

Schrauben mit Rundkopf werden eingesetzt, wenn der Schraubenkopf aus gestalterischen Gründen betont werden soll z. B. bei der Befestigung von Schildern oder Schmuckelementen. Im den alltäglichen Baustellenbetrieb hat dieser Schraubenkopf nur eine untergeordnete Bedeutung.

  • Sechskantkopf

Schrauben mit Sechskantkopf ermöglichen meist in Verbindung mit Unterlegscheiben eine hohe Flächenpressung. Der Nachteil des Sechskantkopfes besteht darin, dass er über die Oberfläche des zu befestigenden Materials hinausragt.

  • Zylinderkopf

Der Zylinderkopf findet sich meist auf Schrauben mit metrischem Gewinde. Er wird im Stahl- und Maschinenbau bei beengten Platzverhältnissen eingesetzt und lässt sich leicht in zylindrischen Bohrungen verstecken. Seit einiger Zeit werden auch Holzschrauben mit Zylinderkopf auch für die Befestigung harter Hölzer (Bankirei) angeboten.

  • Schlossschraube

Der Kopf der Schlossschraube besteht aus einem Rundkopf in Verbindung mit einem unterseitigen Vierkant. Der Vierkant (das Schloss) ist etwas größer als der Schraubendurchmesser und hält die Schraube beim Aufdrehen einer Mutter fest. Beim Befestigen ist das praktisch, weil kein zweiter Schraubenschlüssel erforderlich ist.

  • Sonderformen


Holzsch Senkk2.JPGHolzsch Linsenk2.JPGHolzsch Rundk2.JPGHolzsch Sechskk2.JPG
Gew Zylinderkopf2.JPGGew Schlossschraube2.JPGSoderformen Kopf2.JPG

Bezeichnungen

Die Größe der Schrauben wird in der Form (Dicke in mm) x (Länge in mm) angegeben.

Bei Holzschrauben bedeutet die Bezeichnung 6 x 80, dass die Schraube einen 6 mm starken Schaft hat, der 80 mm lang ist. Die Bezeichnung enthält keine Information über die Kopfform. Diese wird meist auf der Verpackung separat angegeben.

Enthält die Bezeichnung ein "M", handelt es sich um eine Schraube mit metrischem Gewinde. Auch hier werden Schaftdurchmesser und Länge in mm angegeben.

Nägel

mmm

Kopfform

Bei Nägeln unterscheidet man die Kopfformen

  • Senkkopf (Form B)
  • Flachkopf (Form A)
  • Stauchkopf
  • Sonderformen

Nagel Senkk2.JPGNagel Flachk2.JPGNagel Stauch2.JPG

Schiefernagel2.JPG

Der Schiefernagel ist eine Sonderform, denn ......

Kennzeichnung

Die Größe der Nägel wird in der Form (Dicke in 1/10 mm) x (Länge in mm) angegeben.

Eine Nagelbezeichnung 30 x 60 bezeichnet also einen Nagel mit einem 3 mm starken Schaft, der 60 mm lang ist.

Nagelverbindung

Die Tragfähigkeit bzw. die Belastbarkeit einer Nagelverbindung hängt von

  • der Länge des verwendeten Nagels (Eindringtiefe in die Unterkonstruktion)
  • der Oberfläche des Nagels (Je rauher die Oberfläche, desto größer der Auszugswiderstand)
  • der Anzahl der verwendeten Nägel

ab.