Nivellierung

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Schlauchwaage

Schlauchwaage

Zur Übertragung von Höhen reicht bei größeren Entfernungen die Wasserwaage oft nicht aus. Das einfachste Hilfsmittel ist in diesen Fall die Schlauchwaage. Sie besteht aus einem dünnen, durchsichtigen Schlauch, der mit Wasser gefüllt ist. Zum Transport werden die Schlauchenden mit Stöpseln verschlossen. Beim Einsatz der Schlauchwaage müssen diese Stöpsel entfernt werden damit sich das Wasser frei bewegen kann. In der Regel wird die Schlauchwaage durch zwei Personen bedient. Wenn die Wasserstände in der Schlauchwaage so zur Ruhe kommen, dass eine Seite mit der Ursprungshöhe übereinstimmt kann auf der anderen Seite ein Zeichen auf Höhe des Wasserspiegels gemacht werden. Die Zeichen liegen dann exakt auf einer Höhe!

Den gleichen Effekt könnte man erreichen, wenn ein Raum mit Wasser gefüllt würde. Der Wasserspiegel in diesem Raum wäre auch in der Waage (küstlicher Horizont), aber die verursachten Schäden stünden in keinem Verhältnis zum Nutzen.

Eine Schlauchwaage kostet ca 20 Euro und ist auf Entfernungen von bis zu 25 m einsetzbar. Für größere Entfernungen wird der Schlauch zu unhandlich und zu schwer.

Nivellier

Nivellier

Zum Übertragen von Höhen über Entfernungen von mehr als 25 m können Nivelliergeräte eingesetzt werden. Wie mit einem Zielfernrohr auf einem waagerecht ausgerichteten Stativ werden Höhenunterschiede auf einer meist 5m langen Messlatte angepeilt und abgelesen. Das Nivelliergerät wird zunehmend von Messlasern verdrängt, weil diese einfacher zu bedienen sind und geringere Messtoleranzen produzieren.

Laserwasserwaage

Die einfachste Form zur Übertragung von Höhen mit Hilfe eines Lasers ist die Laserwasserwaage. Im Baumarkt sind einfache Geräte schon ab 30 Euro zu haben. Für den professionellen Einsatz geeignete Laserwaagen kosten 100 bis 120 Euro. Wie das Nivelliergerät wird die Laserwaage auf einem Stativ befestigt und waagerecht ausgerichtet, die zu übertragende Höhe mit dem Laserpunkt anvisiert und der Abstand zum Punkt wird gemessen. Schwenkt man die Laserwaage, hat an jeder Stelle die zu übertragende Höhe den gleichen Abstand zum Laserpunkt. Für die Genauigkeit der Höhenübertragung ist die waagerechte Ausrichtung von entscheidender Bedeutung. Da die Ausrichtung von Hand über eine Dosenlibelle erfolgt, liegt hier die größte Fehlerquelle. Bei Sonnenlicht ist der Punkt oft nicht gut zu sehen. Auch hier liegt ein gewisses Fehlerpotential. Messentfernungen von 30 bis 40m sind für geübte Anwender kein Problem.

Laserwasserwaage
Dosenlibelle zur lotrechten Ausrichtung des Statives


Kreuzlinienlaser

Kreuzlinienlaser

Im professionellen Bereich werden Höhen mit Kreuzlinienlasern (Innenausbau) und mit Rotationslasern (Tiefbau) übertragen. Diese Geräte richten sich selbst fein aus, das bedeutet, dass ein Stativ bis zu 4° schief stehen darf ohne das die Messung ungenau wird. Ein weiterer Vorteil besteht in der Tatsache, dass Messungen nicht an einem Punkt sondern an einer deutlich sichtbaren Linie (künstlicher Horizont) angesetzt werden können. Mit einer Abweichung von 0,5mm/m sind diese Geräte sehr genau und bedienerfreundlich. Je nach Genauigkeitsanforderung beträgt die maximale Messdistanz beim Kreuzlinienlaser ca. 50m und beim Rotationslaser 100m und mehr. Gute Kreuzlinienlaser gibt es im Fachhandel ab ca. 200 Euro, während professionelle Rotationslaser ab 1000 Euro kosten. Für den Rotationslaser gibt es Empfangsgeräte, die an Messlatten oder am Arm eines Baggers angebracht werden können. Über akustische Signale wird der Bediener informiert, ob er in der vorgegebenen Höhe arbeitet.