Gesteinsbeschaffenheit von Schiefer

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Einleitung

Zwei Schieferstuecke.JPG

Schiefer ist ein Ablagerungsgestein. Die Ablagerung entstand vor ca. 400 Millionen Jahren zu unterschiedlichen Bedingungen an unterschiedlichen Stellen. In der Zusammensetzung und Qualität ist Schiefer daher nicht gleich Schiefer. Die Ablagerungen auf dem Meeresboden können auf kleinem Raum stark schwanken und führen dann auch beim Abbau zu qualitativ unterschiedlichem Schiefer.

Schiefer m Quarzeinschluss.JPG Schiefer mit Schnecke.JPG

Die wesentlichen Bestandteile des Schiefers sind

* Feldspat
* Quarz
* Glimmer

Die bei der Verfestigung der Sedimente unter großem Druck entstand die lamellenartige Struktur des Gesteins, die dazu führt, dass sich Schiefer in naturfeuchtem Zustand plattig schlagen läßt. Diese Eigenschaft verliert getrockneter Schiefer. Deshalb müssen die Steine und Platten nach dem Abbau naß gehalten werden.

Abbau

Dachtauglichen Schiefer findet man in

* der Eifel
* dem Sauerland
* Thüringen
* Spanien
* Frankreich

In den deutschen Gebieten wird Schiefer bergmännisch, also im Schicht und Sohlenbau, abgebaut, während der Schiefer im Ausland im Tagebau gewonnen wird.

Schädliche Bestandteile

Auf Grund der Entstehung des Schiefers ist nur ein geringer Prozentsatz des z.B. im Sauerland liegenden Schiefers als Dachschiefer geeignet. Beeinträchtigt wird die Schieferqualität durch

* Einschlüsse von Schalentieren
* Verwerfungen und Krümmung
* Fremdgestein z.B. Quarze
* Kohlenstoff
* Kalk
* Schwefelkies

Handwerkliche Prüfverfahren

Der Dachdecker kann mit einfachen handwerklichen Prüfverfahren auf der Baustelle die Qualität des angelieferten Schiefers überprüfen. Steine z.B. mit Unebenheiten, die das Wasser unter die Seitenüberdeckung leiten würden, sogenannten Wasserläufern, müssen aussortiert werden. Weitere Prüfverfahren sind

* die Klangprobe
* die Anreißprobe
* die Brennprobe
* die Säureprobe

Ein heller, glockenartiger Klang zeigt, dass der Schiefer keine Haarrisse aufweist. Ein heller Strich auf dem Schiefer, den man mit dem Schieferhammer angerissen hat, gibt Auskunft darüber, dass der Schiefer nicht zuviel Kohlenstoff enthält. Riecht der Schiefer bei der Brennprobe oder schäumt die Salzsäuren, die man auf den Schiefer tropft, stark auf, dann enthält der Schiefer zuviel Kalk bzw. Schwefel.