Formveränderung des Holzes: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Dachdeckerwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
(10 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
  
  
Holz mit einer [[Holzfeuchteberechnung|Holzfeuchtigkeit]] von 20% bezeichnet man als '''trockenes''' Holz.
+
Holz mit einer [[Holzfeuchteberechnung|Holzfeuchtigkeit]] von weniger als 20%
[[Bild:Schwindenquers.gif|right]]
+
bezeichnet man als '''trockenes''' Holz.
Ein eingeschlagener Baum trocknet mit der Zeit aus. Zunächst verliert er die Flüssigkeit zwischen den Zellen, danach verliert er die Flüssigkeit in den einzelnen Zellen. Dieser Feuchtigkeitsverlust führt ab ca [[Holzfeuchteberechnung|30% Holzfeuchte]], dem Fasersättigungspunkt, zu Formveränderungen. Da die Fasern kreisförmig angeordnet sind, ist die Formveränderung nicht in alle Richtung gleichförmig.  
 
  
Begriffe:
+
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
[[Bild:Mehr30.png|links|frame|Holzzelle mit über 30% Holzfeuchte]] Bei mehr als 30% Holzfeuchte sind die Zellwände und das Zellinnere mit Wasser gefüllt.<br style="clear:both" >
 +
[[Bild:Gleich30.png|links|frame|Holzzelle mit 30% Holzfeuchte]] Trocknet man das Holz herunter, trocknet zuerst das Zellinnere aus. Der Zustand, bei dem das Zellinnere ausgetrocknet ist, die Zellwände aber noch Wasser enthalten liegt bei ca. 30% und wird '''Fasersättigungspunkt''' genannt.<br style="clear:both" >
 +
[[Bild:Unter30.png|links|frame|Holzzelle mit weniger als 30% Holzfeuchte]]Entweicht das Wasser aus den Zellwänden sinkt die Holzfeuchte unter 30%.
 +
<br style="clear:both" >
 +
Erst ab dieser Grenze fängt Holz an sich zu verformen. Wenn die Zellwände Wasser abgeben spricht man vom "Schwinden". Wird Wasser von den Zellwänden wieder aufgenommen spricht man vom "Quellen".
 +
 
 +
 
 +
Bei mehr als 30% arbeitet Holz nicht. Es wird bei steigendem Wasseranteil lediglich schwerer.
 +
 
 +
Da die Fasern kreisförmig angeordnet sind, ist die Formveränderung nicht in alle Richtungen gleichförmig.
 +
 
 +
'''Begriffe:'''
  
 
     * Schwinden - Formveränderung bei Feuchtigkeitsverlust
 
     * Schwinden - Formveränderung bei Feuchtigkeitsverlust
 
     * Quellen - Formveränderung bei Feuchtigkeitsaufnahme
 
     * Quellen - Formveränderung bei Feuchtigkeitsaufnahme
     * tangential - Formveränderung in Richtung der Jahresring
+
     * tangential - Formveränderung in Richtung der Jahresringe
     * radial - Formveränderung in Richtung des Marks
+
     * radial - Formveränderung in Richtung der Markstrahlen
 
     * Formveränderung in Faserrichtung
 
     * Formveränderung in Faserrichtung
 
+
{|
 
+
|[[Bild:Schwindenquers.gif|right]]
 +
|
 
Die Formveränderungen betragen  
 
Die Formveränderungen betragen  
 
* in Faserrichtung ca 0,1 bis 0,5%,  
 
* in Faserrichtung ca 0,1 bis 0,5%,  
 
* radial ca 5%
 
* radial ca 5%
 
* tangential ca 10%.  
 
* tangential ca 10%.  
 
+
|}
 
Da die Formveränderungen nicht in alle Richtungen gleichmäßig sind, ergeben sich beim Schwinden und Quellen Formveränderungen.
 
Da die Formveränderungen nicht in alle Richtungen gleichmäßig sind, ergeben sich beim Schwinden und Quellen Formveränderungen.
 
{|
 
{|
 
|[[Bild:Schwinden.jpg]]
 
|[[Bild:Schwinden.jpg]]
|Die grüne Linie gibt an, wie das formals ebene Brett nach dem Quellen aussehen würde.
+
|Die grüne Linie gibt an, wie das vormals ebene Brett nach dem Quellen aussehen würde.
 
|-
 
|-
 
|[[Bild:Quellen.jpg]]
 
|[[Bild:Quellen.jpg]]
|Die rote Linie gibt an, wie das formals ebene Brett nach dem Schwinden aussehen würde.
+
|Die rote Linie gibt an, wie das vormals ebene Brett nach dem Schwinden aussehen würde.
 
|}
 
|}
 
[[Category:Holz]]
 
[[Category:Holz]]

Aktuelle Version vom 24. Februar 2016, 16:03 Uhr


Holz mit einer Holzfeuchtigkeit von weniger als 20% bezeichnet man als trockenes Holz.



Holzzelle mit über 30% Holzfeuchte

Bei mehr als 30% Holzfeuchte sind die Zellwände und das Zellinnere mit Wasser gefüllt.

Holzzelle mit 30% Holzfeuchte

Trocknet man das Holz herunter, trocknet zuerst das Zellinnere aus. Der Zustand, bei dem das Zellinnere ausgetrocknet ist, die Zellwände aber noch Wasser enthalten liegt bei ca. 30% und wird Fasersättigungspunkt genannt.

Holzzelle mit weniger als 30% Holzfeuchte

Entweicht das Wasser aus den Zellwänden sinkt die Holzfeuchte unter 30%.


Erst ab dieser Grenze fängt Holz an sich zu verformen. Wenn die Zellwände Wasser abgeben spricht man vom "Schwinden". Wird Wasser von den Zellwänden wieder aufgenommen spricht man vom "Quellen".


Bei mehr als 30% arbeitet Holz nicht. Es wird bei steigendem Wasseranteil lediglich schwerer.

Da die Fasern kreisförmig angeordnet sind, ist die Formveränderung nicht in alle Richtungen gleichförmig.

Begriffe:

   * Schwinden - Formveränderung bei Feuchtigkeitsverlust
   * Quellen - Formveränderung bei Feuchtigkeitsaufnahme
   * tangential - Formveränderung in Richtung der Jahresringe
   * radial - Formveränderung in Richtung der Markstrahlen
   * Formveränderung in Faserrichtung
Schwindenquers.gif

Die Formveränderungen betragen

  • in Faserrichtung ca 0,1 bis 0,5%,
  • radial ca 5%
  • tangential ca 10%.

Da die Formveränderungen nicht in alle Richtungen gleichmäßig sind, ergeben sich beim Schwinden und Quellen Formveränderungen.

Schwinden.jpg Die grüne Linie gibt an, wie das vormals ebene Brett nach dem Quellen aussehen würde.
Quellen.jpg Die rote Linie gibt an, wie das vormals ebene Brett nach dem Schwinden aussehen würde.