FZ-Platten: Unterschied zwischen den Versionen

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Faserzementplatten werden maschinell hergestellt. Faserzementplatten sind ein sogenannter Verbundwerkstoff. Darunter versteht man einen Werkstoff aus mehreren Materialien, die unterschiedlichen Aufgaben übernehmen. Dazu wird ein Gemisch aus Portlandzement, Kunststofffasern(Acrylfasern), Zellulosefasern (Löschblattprinzip)und Zuschlagstoffen gepresst und getrocknet.
  
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Unter Verbundwerkstoff versteht man einen Werkstoff mit einer Armierung, vergleichbar mit der Bewehrung im Stahlbeton, aus mehreren Materialien, die die Werkstoffeigenschaften verändern oder verbessern. Die Kunststofffasern (Armierungfasern) halten den Beton zusammen. Im Falle von Faserzementplatten heißt das:
  
Faserzementplatten sind ein sogenannter Verbundwerkstoff. Darunter versteht man einen Werkstoff aus mehreren Materialien, die unterschiedlichen Aufgaben übernehmen. Die Faserzementplatten werden maschinell hergestellt aus Zement, Wasser, Prozess- und Armierungsfasern, die auf ein Vlies aufgetragen, gepresst und getrocknet werden. Im Falle von Faserzementplatten heißt das:
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* die Armierungsfasern sorgen für hohe Biege- und Zugfestigkeit
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* Prozessfasern sorgen für die richtige Durchmischung und Verteilung der Armierungsfasern in der [[FZ-Platten#Herstellung|Rührbütte]]
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* der Zement sorgt für die Druckfestigkeit.
  
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    * Prozessfasern sorgen für die richtige Durchmischung und Verteilung der Armierungsfasern
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Die Zellulosefasern werden für den Herstellungsprozess benötigt, damit die Armierungsfasern bei der Herstellung gleichmäßig in der Rührbütte verteilt sind.
    * der Zement sorgt für die Druckfestigkeit.
 
  
 
Genau wie Betonarmierungen im Mauerwerk würde die Platte ohne die Fasern nach kurzer Zeit unter Belastung auseinanderfallen.
 
Genau wie Betonarmierungen im Mauerwerk würde die Platte ohne die Fasern nach kurzer Zeit unter Belastung auseinanderfallen.

Version vom 14. November 2013, 18:50 Uhr

Aufbau

Faserzementplatten werden maschinell hergestellt. Faserzementplatten sind ein sogenannter Verbundwerkstoff. Darunter versteht man einen Werkstoff aus mehreren Materialien, die unterschiedlichen Aufgaben übernehmen. Dazu wird ein Gemisch aus Portlandzement, Kunststofffasern(Acrylfasern), Zellulosefasern (Löschblattprinzip)und Zuschlagstoffen gepresst und getrocknet.

Unter Verbundwerkstoff versteht man einen Werkstoff mit einer Armierung, vergleichbar mit der Bewehrung im Stahlbeton, aus mehreren Materialien, die die Werkstoffeigenschaften verändern oder verbessern. Die Kunststofffasern (Armierungfasern) halten den Beton zusammen. Im Falle von Faserzementplatten heißt das:

  • die Armierungsfasern sorgen für hohe Biege- und Zugfestigkeit
  • Prozessfasern sorgen für die richtige Durchmischung und Verteilung der Armierungsfasern in der Rührbütte
  • der Zement sorgt für die Druckfestigkeit.


Die Zellulosefasern werden für den Herstellungsprozess benötigt, damit die Armierungsfasern bei der Herstellung gleichmäßig in der Rührbütte verteilt sind.

Genau wie Betonarmierungen im Mauerwerk würde die Platte ohne die Fasern nach kurzer Zeit unter Belastung auseinanderfallen.

Asbest

Bis Anfang der 90er Jahre benutzte man Asbestfasern, die aber wegen ihrer Krebsgefahr, wenn sie in die Lunge geraten sollten, durch ein Gemisch aus Kunststoff- und Zelluslosefasern ersetzt wurden. Kunststofffasern alleine lassen sich nicht gleichmässig in das Gemisch einbringen. Die Zelluslosfasern sorgen erst für die gleichmässige Verteilung der für die Festigkeit verantwortlichen Kunststofffasern. Daher heißen die Kunststofffaseren auch Armierungsfasern, während die Zelluslosefasern auch Prozessfasern genannt werden, da sie eigentlich nur für den Herstellungsprozess von Bedeutung sind.

Eigenschaften

Faserzementplatten sind im Gegensatz zu Schieferplatten, mit denen vergleichbare Deckungen ausgefüht werden können, ein 'Designerprodukt'. Man kann die erwünschten Eigenschaften bei der Produktion festlegen und beeinflussen, während man beim Schieferabbau das weiterverarbeiten muss, 'was der Berg hergibt'. Die Eigenschaften von Faserzementplatten hat man wie folgt festgelegt:

   * verrottungsfrei
   * hohe Reißfähigkeit
   * gute Zementhaftung
   * gesundheitlich unbedenklich

Herstellung

Die Herstellungsschritte von Faserzementplatten sind im Einzelnen:

Herstellung FZplatten.png 1. Bereitstellung der Rohstoffe

2. Mischer

3. Rührbütte

4. Endlosvlies

5. Trommel/Formatwalze

6. Presse


Farbgebung

Es gibt vier Möglichkeiten der Farbgebung von Faserzementplatten:

   * Oberflächenfärbung
   * Oberflächenbeschichtung
   * Durchfärben
   * Oberflächenvergütung

Die Oberflächenbeschichtung verhindert insbesonder das Ausblühen der Platten auf der Oberseite.

Lieferformate

Die Lieferformate unterscheiden sich je nach Deckung und Einsatz (Dach oder Fassade). Die gängigsten Formate sind: 20/20, 25/25, 30/30, 40/40, 30/60, 60/30 Die Platten können mit

   * gestutzer Ecke
   * Bogenschnitt oder
   * vollkantig

geliefert werden. Einzelheiten dazu entnehmen Sie den detaillierten Beschreibungen in den Abschnitten Dachdeckungen und Fassadenbekleidung mit FZ-platten.

Die Platten 60/30 und 30/60, bzw 40/20 und 20/40 unterscheiden sich in der Lochung, da sie für unterschiedliche Deckungen/Bekleidungen gedacht sind. Die Platten mit der Bezeichnung

  • 60/30 und 40/20 können für die waagerechte Deckung
  • 30/60 und 20/40 für die Doppel- bzw gezogene (Doppel-)Deckung

eingesetzt werden.

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