Dachentwässerung
Definition
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen
* außenliegender Dachentwässerung * innenliegender Dachentwässerung.
Bei der inneliegenden Dachentwässerung, wie sie bei flachgeneigten Dächern ausgeführt wirde, liegt die Dachentwässerung innerhalb der Dachkonstruktion. Die Regenwasserableitung bei Dächern mit geneigten Dachflächen wird als Außenentwässerung bezeichnet. Sie müssen regelmäßig gewartet werden, da sich Laub und Schwemmpartikel festsetzen können.
Rinnenformen
Man unterscheidet bei Dachrinnen nach der Form
* halbkreisförmige und * kastenförmige Dachrinnen.
und je nach Lage am Dach
- die Hängerinne ausgeführt als
* vorgehängte Dachrinne * aufliegende Dachrinne (Liegerinne)
- die Stand-/oder Gesimsrinne ausgeführt als
* stehende Standrinne * innenliegende Standrinne
ausgeführt werden.
Die aufliegende Dachrinne liegt auf der Dachfläche schräg in der Nähe der Traufe, während die vorgehängte Rinne in Rinnenhaltern verlegt wird. Dabei kommen halbrunde und kastenförmige Rinnen zum Einsatz, während die aufliegende Dachrinne nur mit halbkreisförmigen Rinnen ausgeführt wird. Die Gesims empfiehlt sich dann, wenn der Übergang von der Fassade zum Dach als Rücksprung angelegt ist – also, wenn das Dach erst ein Stück hinter der Fassade beginnt. Auf diesem Vorsprung lässt sich die Rinne so befestigen. Hier sind halbrunde und kastenförmige Rinnen möglich.
Die halbkreisförmigen Endstücke von halbrunden Rinnen nennt man Endboden. Es gibt linke und rechte Kopfstücke bzw. Endboden.
Halbkreisförmige Dachrinnen erlauben bei geringer Wassermenge einen schnelleren Ablauf des Regenwassers. Dadurch ist die Verschmutzung dieser Rinnenart geringer.
Der Querschnitt der Rinnen hängt von der Größe der Dachgrundfläche ab, da bei größeren Flächen auch eine größere Regenwassermenge abgeführt werden muss.
Werkstoffe
Im allgemeinen werden Dachrinnen aus
* Kupfer, Cu * Aluminium, Al * verzinktem Stahl, VSt * Titanzink, Zn * nicht rostendem Stahl, S.S
hergestellt.
Materialkunde
Fallrohre und Dachrinnen werden aus
* Zink * Kupfer * verzinktem Stahl * Edelstahl * Aluminium * Kunststoff
hergestellt.
Titanzink
Titanzink ist eine Legierung. Legierungen sind Metallgemische. Titanzink wird aus
* Titan * Zink * und Kupfer
hergestellt. Titanzink ist nicht korrosionsbeständig. Unter Einfluss von Kalklauge, Zementlauge, Säuren, Holzschutzmittel, Schwitzwasser, Bitumen kann eine zerstörende Korrosion in Gang gesetzt werden.
verzinkter Stahl
Unbehandelter Stahl würde unter normalen äußeren Einflüssen anfangen zu korrodieren (rosten). Um diesen chemischen Vorgang zu verhindern werden die Bleche in ein Zinkbad getaucht. Dadurch erhält der Stahl eine schützende Schicht.
Zuschnittbreite
Man spricht von einer 10, 8, 7, 6, 5 und 4-teiligen Dachrinnen. Diese Bezeichnung beruht darauf, dass man in der Vergangenheit die Bleche aus einer 2.00 m großen Blechplatte zurechtschnitt. Wählte man ein Blechbreite von 33.33 cm, so erhielt man 6 Bleche aus einer Platte, aus denen man Dachrinnen drehen konnte. Für eine 8-teilige oder 10-teilige Dachrinne mußte die Blechbreite entsprechend schmaler gewählt werden.
Bezeichnung | Zuschnittbreite |
10 - teilig | 200 mm |
8 - teilig | 250 mm |
6 - teilig | 333 mm |
5 - teilig | 400 mm |
4 - teilig | 500 mm |
Der Rinnenquerschnitt/Zuschnittbreite hängt von folgenden Faktoren ab
* Entwässerungsfläche * Regenspende * Abflussbeiwert
die zur Berechnung des Regenwasserabflusses herangezogen werden.
Temperaturbedingte Ausdehnung von Rinnen
Metalle dehnen sich bei Erwärmung aus. Daher muss bei einer Rinne, die länger ist alle 15 m ist eine Dehnungsfuge berücksichtigt werden. Die Ausdehnung eienr Metallrinne hängt von der Länge der Rinne und der Temperaturänderung ab. Je länger eine Rinne und je größer der Temperaturunterschied, desto größer ist die Längenänderung. Diese beiden Faktoren und die Materialkonstante gehen in die Berechnung ein.
Fügetechnik
Zur Herstellung von Nahtverbindungen sind folgende Blechverbindungen üblich:
* Weichlöten * Hartlöten * Schweißen * Nieten * Kleben
Die geeignete Fügetechnik richtet sich nach dem Material, das eingesetzt wird.
Löten
Beim Löten ist darauf zu achten, dass der Spalt zwischen den zu verlötenden Metallteilen möglichst gering ist, damit durch die Kapillarität das Lot möglichst weit in die Überdeckung eindringen kann. Das Flussmittel, das man vor dem Löten aufträgt, dient dazu die vorhandene Oxidationsschicht auf der Metalloberfläche zu entfernen. Sie sorgt für eine optimale Legierungsbildung zwischen dem Lot und den Metalloberseite, bzw. -unterseite.
Die maximale Breite des Lötspaltes soll bei Rinnen aus Titanzink 0,5 mm betragen. Grundsätzlich gilt: je kleiner der Lötspalt, desto besser. Dabei sind die Bleche in einer Überdeckungsbreite von mindestens 10 mm bindend zu verlöten. Das zu verwendende Lot trägt die Bezeichnung L- PbSn 40 (Sb). Es handelt sich um eine Bleizinnlegierung mit geringen Spuren von Antimon. Achtung: Bleiverbindungen sind giftig! Die Metalldämpfe sollten beim Löten nicht direkt eingeatmet werden.
Weichlöten
Bei Temperaturen bis 450°
Hartlöten
Bei Temperaturen über 450°, geeignet z.B. für Kupfer