Regenwasserabfluß: Unterschied zwischen den Versionen

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Die folgenden Regenfallrohrdurchmesser sind am gebräuchlichsten: 60, 80, 100, 120, 150 mm
 
Die folgenden Regenfallrohrdurchmesser sind am gebräuchlichsten: 60, 80, 100, 120, 150 mm
 
[[Regenwasserabfluß|Beispielberechnung für Fallrohre und Dachrinnen]]
 
  
 
===Bestimmung des Fallrohrdurchmessers===
 
===Bestimmung des Fallrohrdurchmessers===

Version vom 28. Mai 2017, 06:28 Uhr

Abflussbeiwert

Bei der Berechnung der Regenmenge, die anfallen könnte bei der Dachentwässerung, spielt die Dachneigung und die Beschaffenheit der Dachfläche eine wesentliche Rolle. Auf einem Flachdach bilden sich bei Regen Pfützen, so dass nicht alles Wasser sofort abgeführt werden muss. Auf einem Gründach versickert eine Teil des Regenwassers in der Humusschicht und wird verzögert in das Fallrohr abgeleitet. Hier geht man davon aus, dass z.B. zunächst 70% des Wassers auf der Dachfläche verbleiben. Dies kann dann bei der Bemessung der Abfuhrsysteme berücksichtigt werden.

Der Abflussbeiwert gibt also das Verhältnis an zwischen der aufkommenden Regenmenge und der Wassermange, die über die Dachentwässerung abggeführt werden müssen.

Abflussbeiwert Art der Dachfläche
1 Steildach und nicht begrüntes Flachdach (100% des Wassers müssen abgeleitet werden)
0,5 Kiesdächer oder Gründacher bis 10 cm (50% des Wassers müssen abgeleitet werden)
0,3 Gründach ab 10 cm (30% des Wasser müssen abgeleitet werden)

Bei Dachneigungen über 3° ist die Abflussbeiwert unabhängig von der Dachneigung des Daches.

Regenwasserabfluss

Der Regenwasserabluss ist die Wassermenge die innerhalb einer Sekunde von einem Dach abgeleitet werden muss, abhängig von der örtlichen Regenspende r, der Grundfläche des Hauses A und dem Abflussbeiwert C (s.o.). Er berechnet sich in der Form:

Regenwasserabfluss.png

Die Dachneigung hat bei einem Steildach keinen Einfluß auf die Regenmenge aus, die von dem Dach abgeführt werden muss. Sie hängt nur von der Fläche ab, die das Gebäude abdeckt.


Unabhaengigkeit Regenmenge.png


Die folgenden Regenfallrohrdurchmesser sind am gebräuchlichsten: 60, 80, 100, 120, 150 mm

Bestimmung des Fallrohrdurchmessers

Die Wahl des Fallrohres richtet sich nach der Wassermenge, die vom Dach abgeführt werden soll. Je größer der Durchmesser des Fallrohres, desto mehr Wasser kann es ableiten. Die nachfolgende Tabelles gibt Leistungsfähigkeit eines halbrunden Regenrohres mit trichterförmigem Einhangstutzen und das Nennmaß des entsprechenden Fallrohres an.

Nennmaß des Fallrohres in mm Durchmesser der Rinne in mm Abfluss in l/s
250 60-80 bis 2.9
280 75-100 bis 4.1
333 75-100 bis 7.4
400 100-120 bis 14.5
500 150 bis 21.1

Entsprechend dem errechneten Regenwasserabfluß Q muss jetzt der nächstgrößere Rinnendurchmesser gewählt werden.

Beispielberechnung

Aufgabe

  1. Wie groß ist der Regenwasserabfluss für ein Pultdach 19 m lang, 16 m breit bei einer Dachneigung Dachneigung 48°, das mit Dachsteinen eingedeckt ist in Dortmund. Die Berechnungsregenspende r in Dortmund beträgt 250 l/(s*ha). Das Wasser soll über eine halbrunde Dachrinne mit ovalem Einhangstuzen abgeführt werden.
  2. Bemessen Sie Rinne und Fallrohr!

Lösung

Die Grundfläche des Pultdaches A beträgt 19m x 16 m = 304 m².

Bei Steildächern ist der Abflussbeiwert C = 1.

Die Regenspende r ist im Aufgabentext mit 250 l/(s*ha) angegeben.

Q = (1*304*250)/10000 l/s = 7,6 l/s

In diesem Fall ist laut obenstehender Tabelle ein Fallrohr mit den Nennmasse 400 mm und eine Dachrinne mit dem Durchmesser von 100 - 120 mm zu wählen.