Bauwerksabdichtung: Unterschied zwischen den Versionen
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Anmerkung: Auf der Bodenplatte könnte alternativ auch eine trittfeste Dämmung und darauf der Estrich verlegt sein. | Anmerkung: Auf der Bodenplatte könnte alternativ auch eine trittfeste Dämmung und darauf der Estrich verlegt sein. | ||
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===weiße Wanne=== | ===weiße Wanne=== | ||
[[Bild:WeisseWanne.gif|left]] | [[Bild:WeisseWanne.gif|left]] | ||
− | + | Werden Bodenplatte und Wand aus weniger wasserdurchlässigem Beton ausgeführt und die Arbeitsfugen besonders sorgfältig abgedichtet, so spricht man von einer '''weißen Wanne'''. | |
− | + | Die Menge des durch den Beton dringenden Wassers ist sehr gering, so dass es an der Innenoberfläche des Raumes kaum warnehmbar verdunstet und in die Raumluft übergeht. | |
[[Category:Abdichtung]] | [[Category:Abdichtung]] |
Aktuelle Version vom 24. September 2015, 11:52 Uhr
Wasserarten am Bau
Wasser kommt in folgenden Formen am Bau vor:
- Niederschlag (Regen, Schnee, Tau usw.)
- Oberflächenwasser
- Sickerwasser
- Stauwasser
- Grundfeuchte/Grundwasser
Begriffsdefinition
Unter Bauwerksabdichtungen versteht man Abdichtungen gegen Wasser in jedweder Form, also nicht nur auf dem Dach, sondern auch an senkrechten Wänden und Bodenplatten.
Bauwerksabdichtungen sind im Unterschied zu Dachabdichtungen
* keinen UV-Strahlen * geringen Witterungsbeanspruchungen * geringen Temperaturbeanspruchungen
ausgesetzt. Deshalb zählen einige Autoren ebenfalls
* Gründächer * Abdichtung von Terrassen * genutzte Dächer
zu Bauwerksabdichtungen.
Unterhalb der Erdgleiche ist eine Wandfläche immer der Bodenfeuchte ausgesetzt. Alle vom Boden berührten Außenflächen sind daher abzudichten. Bodenfeuchtigkeit entsteht durch die Kapillarwirkung des Erdreiches. Dabei kann man zwei Extremsituationen unterscheiden:
- Niederschlag versickert schnell. Es entsteht kein Wasserdruck auf die Wandfläche.
- Das Gebäude wird in eine wasserundurchlässige Bodenschicht gesetzt, so dass sich das Wasser staut und an der Wandfläche ein andauernder Wasserdruck entsteht.
Je nach Bodenbeschaffenheit sind also entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, die den an der Wandfläche auftretenden Wasserdruck berücksichtigen. Daher unterscheidet man zwischen
drückendes Wasser
Bei drückendem Wasser unterscheidet man
- drückendes Wasser von außen (Grundwasser) und
- drückendes Wasser von innen (Schwimmbäder, Wasserbehälter, etc.)
Eine Wasserdruck haltende Abdichtung wird erforderlich, wenn das Gebäude unterhalb des Grundwasserspiegels steht. Die Abdichtung muss dem Wasserdruck standhalten und muss daher als geschlossene Wanne ausgebildet werden, die das Bauwerk ganz umschließt. Man spricht in diesem Fall von einer schwarzen Wanne.
Die Ausführung einer schwarzen Wanne kann mit Bitumenschweißbahnen oder Bitumendachdichtungsbahnen erfolgen. Diese müssen mindestens eine Gewebe- oder Kupfereinlage besitzen. Alternativ können auch Kunststoffbahnen Verwendung finden.
Es ist darauf zu achten, dass Kehlen und Kanten abgerundet werden.
Die Abdichtung muss eine geschlossene Wanne bilden, die bis mindestens 30 cm über den Höchstwasserstand des Grundwassers reicht.
nicht drückendes Wasser
Unter nicht drückendem Wasser versteht man
- Bodenfeuchtigkeit
- sich aufstauendes Sickerwasser
Das Wasser kann durch Kapillarwirkung in den Wandbaustoff eindringen. Gegen die natürliche Bodenfeuchte und langsam ablaufendes Sickerwasser sind deshalb Maßnahmen zu ergreifen. Im Folgenden sind die Besonderheiten in den drei Bereichen
- Bodenplatte
- Wandfläche
- Übergang Bodenplatte - Wandfläche
aufgeführt. Eine Besonderheit ist die Ausführung als weiße Wanne
Wandflächen über Erdgleiche
Es muss ein Spritzwasserschutz bis 30 cm über die Erdgleiche hochgeführt werden. Im Mauerwerk muss ebenfalls waagerecht eine kapillarbrechende Schicht vorgesehen werden.
Wandflächen unter Erdgleiche
Wandflächen unter Erdgleiche müssen gegen seitliche Bodenfeuchtigkeit abgedichtet werden. Im Mauerwerk muss dabei mindestens 10 cm über dem Kellerfußboden eine waagerechte Trennlage im Mauerwerk eingebracht werden, um aufsteigendes Wasser im Mauerwerk zu verhindern. Hier sähe die Schichtenfolge wie nebenstehend abgebildet aus und bestünde aus
* tragende Wand * Voranstrich * senkrechte Abdichtung * waagerechte Abdichtung * Dränplatten als kapillarbrechende Schicht * Perimeterdämmung
Die Abdichtung kann ausgeführt werden in
* Bitumen-, * Polymerbitumenbahnen, * kaltselbstklebende Bitumendichtungsbahnen * Bitumendickbeschichtung
Eine möglicherweise erforderliche Abdichtung, weil der Keller- oder Gebäudeboden unterhalb des Grundwasserspiegels liegt, muss ebenfalls bis 30 cm über den Grundwasserspiegel geführt werden.
Bodenplatte
Die Bodenplatte ist gegen Bodenfeuchte nach unten zu sichern. Die Schichtenfolge könnte z.B. wie folgt aussehen:
* kapillarbrechende Schicht unter der Bodenplatte * Trennschicht * Schutz des Kellerbodens durch flächige Abdichtung * Bodenplatte
Die Abdichtung kann ausgeführt werden in:
* Bitumenbahnen * Kunststoffbahnen * Asphaltmastix
Die kapillarbrechende Schicht besteht aus grobkörniger Kies- oder Schotterschüttung.
Erfolgt die Abdichtung auf der Bodenplatte unterhalb des Estrichs, so ist die Abdichtung an der Wand ca. 10 cm hoch zu ziehen.
Anmerkung: Auf der Bodenplatte könnte alternativ auch eine trittfeste Dämmung und darauf der Estrich verlegt sein.
Übergang Bodenplatte - Mauerwerk
Die Bodenplatte überragt im Allgemeinen, wie in der Abbildung zu sehen, das Mauerwerk. Im Kehlbereich ist die Abdichtung so in die Waagerechte zu führen, dass keine Bruchstelle entsteht.
Anmerkung: Dies kann z.B. erfolgen, indem man die Ecke mit Mörtel füllt und anschließend eine (Bier-)Flasche durch die Ecke zieht.
weiße Wanne
Werden Bodenplatte und Wand aus weniger wasserdurchlässigem Beton ausgeführt und die Arbeitsfugen besonders sorgfältig abgedichtet, so spricht man von einer weißen Wanne. Die Menge des durch den Beton dringenden Wassers ist sehr gering, so dass es an der Innenoberfläche des Raumes kaum warnehmbar verdunstet und in die Raumluft übergeht.