Holzschutz: Unterschied zwischen den Versionen

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Die [[Holzschädlinge]] sind hinter den Nährstoffen oder der Feuchtigkeit, die im Holz gespeichert ist her. [[Holzschädlinge|Tierische Schädlinge]] (Käfer) legen gerne ihre Eier unter der Rinde geeigneter Bäume ab. [[Holzschutz#konstruktiver_Holzschutz|Konstruktiver Holzschutz]] greift hier an. Durch geeignete Maßnahmen soll die Feuchtigkeit des Holzes niedrig gehalten werden, so dass das Holz nicht den nötigen Nährstoff für den Schädling darstellt. Entrindete Bäume bieten den Eiern keinen Schutz für die Entwicklung zur Larve und sind ebenso uninteressant.
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Eine Dacheindeckung gilt für den Holzdachstuhl als ''konstruktiver'' Holzschutz, daher kann beim Einbau von trockenen Holz (kammergetrocknet) auf eine (chemische) Holzschutzmittelbehandlung bei Holzdachstühlen verzichtet werden?
  
 
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Der chemische Holzschutz versucht vorbeugend das Holz für die Schädlinge ungenießbar zu machen oder bekämpfend Schädlinge abzutöten. Basis für Holzschutzmittel können Salze oder Öle sein.
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Chemische Holzschutzmittel haben in der Vergangenheit hervorragende Schutzwirkung gehabt. "Carbolineum", das wohl bekannteste Holzschtzmittel der 60er und 70er Jahre war hocheffektiv, durch seinen Carbolanteil allerdings hoch krebserregend. Da der Name Carbolineum für viele Anwender mit effektivem Holzschutz verbunden war, gibt es immer noch Holzschutzmittel, die an diese Produktbezeichnung erinnern. Carbibol oder Biolineum sind Beispiele.
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Die Hersteller moderner Holzschutzanstriche verwenden heute weit weniger gefährliche Inhaltsstoffe und lassen ihre Prdukte auf Umwelt- und Gesundheitsgefahren testen. Um Risiken zu minimieren werden auch witterungsbeständige Holzschutzmittel auf Wasserbasis hergestellt.
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Allerdigs bleibt bei Verwendung von Stoffen die Schädlinge töten immer ein Restrisiko.
  
 
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==Einbringverfahren==
 
Vom Einbringverfahren ist die Eindringtiefe des Holzschutzmittels abhängig
 
Vom Einbringverfahren ist die Eindringtiefe des Holzschutzmittels abhängig
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*Oberflächenschutz erreicht man durch Streichen, Spritzen oder Sprühen.
*Randschutz wird durch Tauchen oder Trogtränkung erreicht
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*Randschutz wird durch Tauchen über Stunden und Tiefschutz über Tage mit der Trogtränkung erreicht
*für Tief- und Vollschutz verwendet man das Kesseldruckverfahren
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*für den Vollschutz verwendet man das Kesseldruckverfahren
  
 
==Prüfprädikate==
 
==Prüfprädikate==
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* E - geeignet für Holz, das extremer Beanspruchung ausgesetzt ist
 
* E - geeignet für Holz, das extremer Beanspruchung ausgesetzt ist
 
* W - für der Witterung ausgesetztes Holz
 
* W - für der Witterung ausgesetztes Holz
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* F - Feuerschutz
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Ein Holzschutzmittel mit der Kennzeichnung '''PIvS''' kann also '''v'''orbeugend zur '''P'''ilz und '''I'''nsektenbekämpfung eingesetzt werden und ist zum '''S'''treichen und '''S'''prühen geeignet.
  
Ein Holzschutzmittel mit der Kennzeichnung '''PIvS''' kann also '''v'''orbeugend zur '''P'''ilz und '''I'''nsektenbekämpfung eingesetzt werden und ist zum '''S'''treuchen und '''S'''prühen geeignet.
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Das '''F'''euerschutzmittel schäumt bei Hitzeeinwirkung auf und bildet eine Wärmedämmschicht. Der Abbrand wird verzögert und Einsatzkräfte der Feuerwehr gewinnen hierdurch Zeit für Rettungsmaßnahmen.  
  
Die [[Gefährdungsklasse|Gefährdungklasse]] entscheidet darüber welche Holzschutzmaßnahme eingesetzt werden muss.
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Die [[Gebrauchsklasse]] entscheidet darüber welche Holzschutzmaßnahme eingesetzt werden muss.

Aktuelle Version vom 10. Februar 2019, 14:53 Uhr

Einleitung

Man unterscheidet den

  • chemischen und den
  • konstruktiven Holzschutz

Die Holzschädlinge sind hinter den Nährstoffen oder der Feuchtigkeit, die im Holz gespeichert ist her. Tierische Schädlinge (Käfer) legen gerne ihre Eier unter der Rinde geeigneter Bäume ab. Konstruktiver Holzschutz greift hier an. Durch geeignete Maßnahmen soll die Feuchtigkeit des Holzes niedrig gehalten werden, so dass das Holz nicht den nötigen Nährstoff für den Schädling darstellt. Entrindete Bäume bieten den Eiern keinen Schutz für die Entwicklung zur Larve und sind ebenso uninteressant.

Eine Dacheindeckung gilt für den Holzdachstuhl als konstruktiver Holzschutz, daher kann beim Einbau von trockenen Holz (kammergetrocknet) auf eine (chemische) Holzschutzmittelbehandlung bei Holzdachstühlen verzichtet werden?

konstruktiver Holzschutz

Unter konstruktivem Holzschutz versteht man also:

   * Entrinden
   * trockenes Holz verwenden
   * trocken Lagern
   * Trennschicht auf z.B. Mauerwerk
   * Alle baulichen Maßnahmen, die Holz vor Feuchtigkeit schützen (dazu gehört z. B. auch eine
     funktionierende Dacheindeckung)

chemischer Holzschutz

Holzschutzmittel.JPG Holzschutz Einbringverfahren.JPG
Beschreibung Holzschutzmittel Einbringverfahren "Tauchen"

Der chemische Holzschutz versucht

  • vorbeugend das Holz für die Schädlinge ungenießbar zu machen oder
  • bekämpfend Schädlinge abzutöten.

Basis für Holzschutzmittel können

  • in Wasser gelöste Schwermetallsalze oder andere wirksame Substanzen und
  • Öle

sein. Darüberhinaus können die Schädlinge auch durch umweltfreundliche Maßnahmen, wie z.B. thermische Sanierungen bekämpft werden.

Im folgenden sollen die Vor- und Nachteile der Holzschutzmittel aufgezeigt werden.

Holzschutz auf Salzbasis

Vorteile Nachteile
große Eindringtiefe

geeignet für Vollschutz

auswaschbar

können Metalle und Glas angreifen

Holzschutz auf Ölbasis

Vorteile Nachteile
wasserabweisend

guter Wetterschutz

geringe Eindringtiefe

Absplitterungen ungeschützt
können Kunststoffe anlösen

Chemische Holzschutzmittel haben in der Vergangenheit hervorragende Schutzwirkung gehabt. "Carbolineum", das wohl bekannteste Holzschtzmittel der 60er und 70er Jahre war hocheffektiv, durch seinen Carbolanteil allerdings hoch krebserregend. Da der Name Carbolineum für viele Anwender mit effektivem Holzschutz verbunden war, gibt es immer noch Holzschutzmittel, die an diese Produktbezeichnung erinnern. Carbibol oder Biolineum sind Beispiele.

Die Hersteller moderner Holzschutzanstriche verwenden heute weit weniger gefährliche Inhaltsstoffe und lassen ihre Prdukte auf Umwelt- und Gesundheitsgefahren testen. Um Risiken zu minimieren werden auch witterungsbeständige Holzschutzmittel auf Wasserbasis hergestellt. Allerdigs bleibt bei Verwendung von Stoffen die Schädlinge töten immer ein Restrisiko.

Schutzwirkung

Die Schutzwirkung des Holzschutzmittel ist wesentlich von der Eindringtiefe des Mittels abhängig. Je nach Eindringtiefe unterscheidet man zwischen

Oberflächenschutz Randschutz Tiefenschutz Vollschutz
nur an der Oberfläche bis zu 10mm Eindringtiefe mehr als 10mm Eindringtiefe gesamter Querschnitt mit
Holzschutzmittel durchdrungen.
Oberflaechenschutz.png Randschutz.png Tiefenschutz.png Vollschutz.png

Einbringverfahren

Vom Einbringverfahren ist die Eindringtiefe des Holzschutzmittels abhängig

  • Oberflächenschutz erreicht man durch Streichen, Spritzen oder Sprühen.
  • Randschutz wird durch Tauchen über Stunden und Tiefschutz über Tage mit der Trogtränkung erreicht
  • für den Vollschutz verwendet man das Kesseldruckverfahren

Prüfprädikate

Prüfprädikate geben darüber Auskunft, wozu und wie ein Holzschutzmittel eingesetzt werden kann. Die für den Dachdecker wichtigsten lauten:

  • I - gegen Insekten
  • P - gegen Pilz
  • v - vorbeugendes Holzschutzmittel
  • b - bekämpfendes Holzschutzmittel
  • S - geeignet zum Streichen und Sprühen
  • E - geeignet für Holz, das extremer Beanspruchung ausgesetzt ist
  • W - für der Witterung ausgesetztes Holz
  • F - Feuerschutz

Ein Holzschutzmittel mit der Kennzeichnung PIvS kann also vorbeugend zur Pilz und Insektenbekämpfung eingesetzt werden und ist zum Streichen und Sprühen geeignet.

Das Feuerschutzmittel schäumt bei Hitzeeinwirkung auf und bildet eine Wärmedämmschicht. Der Abbrand wird verzögert und Einsatzkräfte der Feuerwehr gewinnen hierdurch Zeit für Rettungsmaßnahmen.

Die Gebrauchsklasse entscheidet darüber welche Holzschutzmaßnahme eingesetzt werden muss.