FZ-Platten: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Faserzementplatten sind im Gegensatz zu Schieferplatten ein 'Designerprodukt'. Man kann die erwünschten Eigenschaften bei der Produktion festlegen und beeinflussen, während man beim Schieferabbau das weiterverarbeiten muss, 'was der Berg hergibt'. Die Eigenschaften | + | Faserzementplatten sind im Gegensatz zu Schieferplatten, mit denen vergleichbare Deckungen ausgeführt werden können, ein 'Designerprodukt'. Man kann die erwünschten Eigenschaften bei der Produktion festlegen und beeinflussen, während man beim Schieferabbau das weiterverarbeiten muss, 'was der Berg hergibt'. Die Armierungsfasern müssen dabei die folgenden Eigenschaften aufweisen: |
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* gute Zementhaftung | * gute Zementhaftung | ||
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Aktuelle Version vom 13. September 2018, 13:34 Uhr
Aufbau
Faserzementplatten werden maschinell hergestellt. Faserzementplatten sind ein sogenannter Verbundwerkstoff. Darunter versteht man einen Werkstoff aus mehreren Materialien, die unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Dazu wird ein Gemisch aus Portlandzement, Kunststofffasern(Acrylfasern), Cellulosefasern (Löschblattprinzip), Zuschlagstoffen und Wasser gepresst und getrocknet.
Unter Verbundwerkstoff versteht man einen Werkstoff mit einer Armierung, vergleichbar mit der Bewehrung im Stahlbeton, aus mehreren Materialien, die die Werkstoffeigenschaften verändern oder verbessern. Die Kunststofffasern (Armierungfasern) halten den Beton zusammen, wenn er gebogen wird. Im Falle von Faserzementplatten heißt das:
- die Armierungsfasern sorgen für hohe Biege- und Zugfestigkeit
- Prozessfasern sorgen für die richtige Durchmischung und Verteilung der Armierungsfasern in der Rührbütte
- der Zement sorgt für die Druckfestigkeit.
Die Cellulosefasern werden für den Herstellungsprozess benötigt, damit die Armierungsfasern bei der Herstellung gleichmäßig in der Rührbütte verteilt sind.
Genau wie Armierungseisen im Stahlbetonbau wirken die Fasern in Faserzementprodukten. Sie nehmen die bei Biegung entstehenden Zugkräfte auf und verhindern ein Brechen des Materials.
Asbest
Bis Anfang der 90er Jahre benutzte man Asbestfasern, die aber wegen ihrer Krebsgefahr, wenn sie in die Lunge geraten sollten, durch ein Gemisch aus Kunststoff- und Zelluslosefasern ersetzt wurden. Kunststofffasern alleine lassen sich nicht gleichmässig in das Gemisch einbringen. Die Zelluslosfasern sorgen erst für die gleichmässige Verteilung der für die Festigkeit verantwortlichen Kunststofffasern. Daher heißen die Kunststofffaseren auch Armierungsfasern, während die Zelluslosefasern auch Prozessfasern genannt werden, da sie eigentlich nur für den Herstellungsprozess von Bedeutung sind.
Eigenschaften
Faserzementplatten sind im Gegensatz zu Schieferplatten, mit denen vergleichbare Deckungen ausgeführt werden können, ein 'Designerprodukt'. Man kann die erwünschten Eigenschaften bei der Produktion festlegen und beeinflussen, während man beim Schieferabbau das weiterverarbeiten muss, 'was der Berg hergibt'. Die Armierungsfasern müssen dabei die folgenden Eigenschaften aufweisen:
* verrottungsfrei * hohe Reißfestigkeit * gute Zementhaftung * gesundheitlich unbedenklich
Herstellung
Die Herstellungsschritte von Faserzementplatten sind im Einzelnen:
1. Bereitstellung der Rohstoffe
2. Mischer 3. Rührbütte 4. Endlosvlies 5. Trommel/Formatwalze 6. Presse |
Farbgebung
Es gibt vier Möglichkeiten der Farbgebung von Faserzementplatten:
* Oberflächenfärbung * Oberflächenbeschichtung * Durchfärben * Oberflächenvergütung
Bei durchgefärbten FZ-Platten wird das Farbpigment dem Rohstoff beigegeben. Die Bruchkante ist dadurch unauffälliger. Eine Oberflächenfärbung besteht wie die Platte aus einer eingefärbten Zementmischung. Die Oberflächenbeschichtung dagegen besteht aus einem Fremdstoff. Dadurch ist die Haftfähigkeit der Farbe auf der Platte geringer als bei der Oberflächenfärbung. Die Oberflächenbeschichtung verhindert insbesondere das Ausblühen der Platten auf der Oberseite. Die Oberflächenvergütung besteht aus einer insbesondere schlagfesten Oberflächenbeschichtung.
Lieferformate
Die Lieferformate unterscheiden sich je nach Deckung und Einsatz (Dach oder Fassade). Die gängigsten Formate sind: 20/20, 25/25, 30/30, 40/40, 30/60, 60/30 Die Platten können mit
* gestutzer Ecke * Bogenschnitt oder * vollkantig
geliefert werden. Einzelheiten dazu entnehmen Sie den detaillierten Beschreibungen in den Abschnitten Dachdeckungen und Fassadenbekleidung mit FZ-platten.
Die Platten 60/30 und 30/60, bzw 40/20 und 20/40 unterscheiden sich in der Lochung, da sie für unterschiedliche Deckungen/Bekleidungen gedacht sind. Die Platten mit der Bezeichnung
- 60/30 und 40/20 können für die waagerechte Deckung
- 30/60 und 20/40 für die Doppel- bzw gezogene (Doppel-)Deckung
eingesetzt werden.